Mehrfachteilnahmen und wie Sie diese verhindern können

Obwohl es im grossen Universum der Anwendungsbereiche einer Onlineumfrage durchaus Projekte gibt, bei denen es sinnvoll ist, wenn Teilnehmende mehrfach an der Umfrage teilnehmen können, ist diese Option nicht immer erwünscht. Unser Umfragetool bietet Ihnen daher eine Auswahl an Funktionen an, über die Sie Mehrfachteilnahmen unterbinden können. Welche genau das sind, wie Sie diese anwenden und ob Mehrfachteilnahmen überhaupt ein Thema sind, mit dem Sie sich für Ihr Umfrageprojekt auseinandersetzen sollten, beschreibt der folgende Blogbeitrag.


Was sind «Mehrfachteilnahmen»?

Unter Mehrfachteilnahmen verstehen wir Fragebögen, welche von einem/einer Teilnehmenden ausgefüllt wurden, der/die bereits zuvor mindestens ein Mal an der Umfrage teilgenommen hat.

Für die mehrfache Teilnahme an Umfragen kann es verschiedene Gründe geben: Vielleicht erwartet die Teilnehmenden am Ende der Befragung eine attraktive Belohnung oder ein interessantes Gewinnspiel? Oder der/die Teilnehmende ist so begeistert von Ihrem Produkt, dass er/sie diese Begeisterung direkt zwei oder drei Mal zum Ausdruck bringen möchte? Auch dass die Teilnehmenden schlicht vergessen haben, dass sie die Umfrage bereits ausgefüllt hatten, kann ein Grund für eine Mehrfachteilnahme sein. Seltener ist zudem auch das absichtliche beeinflussen der Umfrageergebnisse das Ziel von Teilnehmenden, die mehrfach an einer Befragung teilnehmen.

Unabhängig von der Motivation der Teilnehmenden für die erneute Teilnahme, können Mehrfachteilnahmen negative Auswirkungen auf die Datenqualität Ihrer Umfrage haben. So ist es beispielsweise wahrscheinlich, dass Teilnehmende, die alleinig Ihre Chancen auf einen Gewinn erhöhen möchten, bei der zweiten oder dritten Teilnahme wahllos Antworten ankreuzen und somit verschmutzte Daten generieren, die das Ergebnis verzerren (mehr zum Thema verschmutzte Daten finden Sie in unserem Blogeintrag Speeder, Musterankreuzer und Straightliner: Verschmutzte Daten und wie man Ihnen entgegenwirken kann ).
Auch wenn Teilnehmende den Fragebogen mehrfach ehrlich ausfüllen, wird das Ergebnis durch die Mehrfachteilnahmen verfälscht, da die Rückmeldung des/der entsprechenden Mehrfachteilnehmers/Mehrfachteilnehmerin in der Gesamtstichprobe Ihrer Umfrage nun überrepräsentiert wird.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Sie sich vor dem Start Ihrer Umfrage mit der Thematik auseinandersetzen und sich die Frage stellen: Gibt es für die Teilnehmenden meiner Umfrage Anreize, den Fragebogen mehrfach auszufüllen? Und hätte eine solche Mehrfachteilnahme negative Auswirkungen auf die geplante Auswertung / Weiterverwertung der Umfragedaten?


Mehrfachteilnahmen einmal erwünscht, einmal unerwünscht – ein Beispiel

Projekt A:
Sie planen Workshops, an denen die Mitarbeitenden Ihres Unternehmens kostenlos teilnehmen können. Für die Anmeldung zu den entsprechenden Workshops erstellen Sie eine Onlineumfrage, bei der die Teilnehmenden ihre Kontaktdaten angeben und den gewünschten Workshop auswählen können. Um die Erstellung der Teilnehmerlisten möglichst einfach zu gestalten, ist pro Workshop eine Anmeldung erforderlich. Es gibt keine Begrenzung dafür, für wie viele Workshops sich ein/e Mitarbeiter/in anmelden darf.

In diesem Anwendungsfall ist es durchaus sinnvoll und auch erwünscht, dass die Teilnehmenden mehrmals an der Umfrage teilnehmen können. Mehfachteilnahmen stellen in Bezug auf die Auswertung kein grosses Risiko dar. Einzig die Teilnehmerlisten für die einzelnen Workshops sollten ggf. noch manuell auf Doppel-Einträge überprüft werden für den Fall, dass ein/e Teilnehmende/r sich aus Versehen zwei Mal für denselben Workshop angemeldet hat.

Projekt B:
Um die Rückmeldungen der Teilnehmenden zu den Workshops zu sammeln und diese für das kommende Jahr weiter zu verbessern, planen Sie Feedback-Umfragen durchzuführen. Dabei wird für jeden der angebotenen Workshops eine eigene Umfrage mit Workshop-spezifischen Fragen erstellt. An der Umfrage teilnehmen sollen alle Mitarbeitenden, die den entsprechenden Workshop besucht haben.

In diesem Anwendungsfall ist es wichtig, dass jede/r Teilnehmende nur einmal Feedback abgeben kann um sicherzustellen, dass die Rückmeldungen aller Teilnehmenden in der Auswertung mit demselben Gewicht einfliessen. Daher sollten Mehrfachteilnahmen verhindert werden.


Mehrfachteilnahmen verhindern – unsere Funktionen

In unserem Umfrage-Tool gibt es grundsätzlich drei Optionen, die Sie dabei unterstützen, Mehrfachteilnahmen möglichst zu verhindern: den Befragungstyp «geschlossene Umfrage», sowie die weiteren Sicherheitsoptionen «Cookie-Sperre» und «IP-Sperre».


Geschlossene Umfrage

Der Umfragemodus «geschlossene Umfrage» ist die sicherste Option um eine Mehrfachteilnahme zu verhindern. Im Unterschied zu den Befragungstypen «offene» und «halboffene Umfrage», bei denen der Zugangslink (und im Fall der halboffenen Umfrage auch das Passwort) für alle Teilnehmenden identisch sind, werden beim Befragungstyp «geschlossene Umfrage» individuelle Zugangslinks oder Passwörter erstellt.

Jede/r Teilnehmende hat damit genau einen Zugang zur Umfrage zur Verfügung. Mehrfachteilnahmen sind nur möglich, wenn ein/e Teilnehmende/r mehrmals zur Befragung eingeladen würde oder von anderen Teilnehmenden die entsprechenden Zugänge erhält.

Um den Befragungstyp «geschlossene Umfrage» für Ihre Umfrage einzustellen, gehen Sie bei der entsprechenden Umfrage in den Menübereich «Teilnehmer» und klicken bei «1. Schritt > Befragungstyp wählen» auf den Link «offen, halboffen, geschlossen»
Wählen Sie nun im anschliessenden Menü die geschlossene Umfrage an und speichern Sie Ihre Einstellungen anschliessend über den grünen Button «Jetzt speichern!» ab.

Wichtig: Eine geschlossene Umfrage ist im Unterschied zur halboffenen oder offenen Umfrage grundsätzlich nicht anonym, da sich die einzelnen Teilnehmenden über den Ihnen zugewiesenen individuellen Zugang identifizieren lassen. Wenn Sie Ihren Teilnehmenden die Anonymität gewährleisten, aber dennoch von den Vorteilen der geschlossenen Umfrage profitieren möchten, aktivieren Sie zusätzlich die «Anonymisierungsgarantie» im Menübereich «Teilnehmer» unter «1. Schritt > Weitere Sicherheitsoptionen > Anonymisierungsgarantie».

Weitere Informationen zu den verschiedenen Befragungstypen finden Sie auch in unserem Blogbeitrag Welcher Umfragemodus (offen / halboffen / geschlossen) ist der Richtige für mich? .


Cookie- und IP-Sperre

Wenn die geschlossene Umfrage für Ihr Projekt nicht in Frage kommt (z.B. weil Sie diese über einen QR-Code am Ende des Workshops einblenden möchten und der Zugangslink daher für alle Teilnehmenden zwingend derselbe sein muss) oder Sie Ihre Umfrage zusätzlich zur geschlossenen Umfrage noch weiter absichern möchten, stehen Ihnen im Menübereich «Teilnehmer» unter 1. Schritt > Weitere Sicherheitsoptionen» die Funktionen «Cookie-Sperre» und «IP-Sperre» zur Verfügung.

Wie es die Namen schon sagen, verhindern die zwei Funktionen nach dem ersten Zugriff das erneute Aufrufen eines neuen Fragebogens entweder anhand der IP-Adresse des/der Teilnehmenden oder auf Basis der gespeicherten Cookies im Browser. Unser System prüft dabei, ob bereits ein Rücklauf mit der entsprechenden IP besteht oder ob im Browser bereits ein Umfrage-Cookie vorhanden ist, das zu der entsprechenden Umfrage gehört.

Dies kann in bestimmten Fällen jedoch auch zu Unstimmigkeiten führen. Beispielsweise dann, wenn mehrere Teilnehmende sich im selben Firmennetz befinden und daher dieselbe IP-Adresse haben oder wenn ein Gerät von mehreren Personen zum beantworten des Fragebogens verwendet wird. In beiden Fällen wäre eine Teilnahme jeweils nur für die erste Person möglich, alle weiteren Teilnehmenden aus diesem Firmennetz / von diesem Gerät würden danach durch die Cookie- oder IP-Sperre blockiert.

Einen kurzen Überblick über die Funktionsweise und allfällige Herausforderungen mit der Cookie- und IP-Sperre finden Sie in der nachfolgenden Tabelle. Grundsätzlich gilt, dass die Cookie-Sperre in vielen Fällen ein geeignetes Mittel ist, während die IP-Sperre nur mit Vorsicht eingesetzt werden sollte, da über diese ganze Firmen oder öffentliche Institutionen von einer Teilnahme ausgeschlossen werden können.

 Cookie-Sperre  IP-Sperre
Lässt erneuten Zugriff auf Umfrage nicht zu, wenn…… im Browser bereits ein OU-Umfrage-Cookie vorhanden ist, dass zur entsprechenden Umfrage gehört  … bereits ein Rücklauf mit derselben IP-Adresse in der Datenbank der Umfrage vorliegt
Kann umgangen werden, in dem…… die Browser-Cookies gelöscht werden   … ein anderer Browser verwendet wird   … ein anderes Gerät verwendet wird  … ein anderes Netz (z.B. mobiles Netz, Heim- oder Firmennetz etc.) verwendet wird   … über VPN oder einen ähnlichen Service eine neue IP-Adresse erlangt wird  
Führt ggf. zu Unstimmigkeiten, wenn…… mehrere Teilnehmende dasselbe Gerät (und denselben Browser) verwenden  … mehrere Teilnehmende über dieselbe IP-Adresse auf die Umfrage zugreifen (z.B. Firmen, Haushalte, öffentliches WLAN an einer Universität / Schule etc.)  

Aus den oben aufgeführten Gründen, ist es wichtig, den Einsatz der Cookie- und/oder IP-Sperre jeweils gründlich zu überdenken. Im Zweifelsfall stehen Ihnen unsere Consultants bei der Entscheidung für/gegen eine IP- und/oder Cookie-Sperre gerne beratend zur Seite.

Um die Cookie- und/oder IP-Sperre in Ihrer Umfrage zu aktivieren, gehen Sie in den Menübereich «Teilnehmer» und wählen unter «1. Schritt > Weitere Sicherheitsoptionen» den entsprechenden Link an. Setzen Sie im erscheinenden Menü die entsprechenden Haken und speichern Sie Ihre Eingabe über einen Klick auf den grünen Button.


Unsere Empfehlung

Grundsätzlich empfehlen wir, wenn Mehrfachteilnahmen für Ihre Umfrage nicht erwünscht sind, nach Möglichkeit immer den Befragungsmodus «geschlossene Umfrage» (ggf. mit aktiver Anonymisierungsgarantie) zu verwenden. Dies ist die sicherste Art und Weise, Ihre Daten vor den negativen Effekten von Mehrfachteilnahmen zu schützen.

Sollte die geschlossene Umfrage keine Möglichkeit sein, ist die Cookie-Sperre in der Regel eine gute Option, um dennoch einen gewissen Schutz vor Mehrfachteilnahmen zu haben. Die IP-Sperre sollte dagegen nur dann angewendet werden, wenn mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass mehrere Teilnehmende vom selben Netzwerk aus teilnehmen.

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